Auf einen Pfiff hin stellten sie sich in eine Reihe und reichten einen Kanister halb gefüllt mit Wasser über ihre Köpfe hinweg. Mit dieser Aktion wollten die jungen Sternsinger auf das Thema der Sternsingeraktion aufmerksam machen. In diesem Jahr geht es um den Klimawandel und dessen Auswirkungen, aufgezeigt am Beispiel Wasserknappheit in Kenia.
Schon im Laufe des Nachmittags haben sich die Sternsinger, in verschiedenen Workshops mit dem Thema intensiv befasst. Organisiert wurden der Nachmittag, der Flashmob und der abschließende Gottesdienst mit Aussendung der Sternsinger über die Regionalstellen für kirchliche Jugendarbeit in Bad Neustadt und Bad Kissingen sowie den BDKJ beider Landkreise.
Es war das erste Mal, dass eine gemeinsame Sternsinger-Aussendung stattfand. „Es ist ein Projekt unserer verstärkten Zusammenarbeit“, sagte Regionaljugendseelsorger Dr. Thorsten Kapperer. Sehr zufrieden äußerte er sich am Tag darauf über den Erfolg der Aktion und die engagierte und interessierte Teilnahme der Sternsinger. „Unser Organisationsteam ist sehr zufrieden. Die Sternsinger haben sich toll eingelassen, sowohl bei den Workshops, wie auch beim Flashmob und dem anschließenden Gottesdienst.
Das Sternsingerfest in Bad Neustadt wurde auch genutzt, um Roland Pietryga, den neuen Regionaljugendseelsorger für die Regionalstelle für kirchliche Jugendarbeit der Dekanate Bad Kissingen und Hammelburg, die sich auf dem Volksberg befindet, in sein Amt einzuführen.
Doch zunächst standen die jungen Sternsinger im Mittelpunkt. Dekan Dr. Andreas Krefft, der den Wortgottesdienst in der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt leitete, freute sich so viele Sternsinger in seiner Kirche begrüßen zu können. Aus jeder der gut 20 teilnehmenden Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften nahmen je zwei Sternsinger am Einzug teil und stellen sich auf den Altarstufen, vor den beiden prächtigen Weihnachtsbäumen und dem Jesuskind in der Krippe auf. „Ein schönes Bild“, freute sich der Dekan und dankte den jungen Menschen, die sich teilweise schon seit über zehn Jahren als Sternsinger engagieren.
Als er am Nachmittag gemeinsam mit den Sternsingern den Film über die Wasserknappheit in Kenia sah, sei er an Ruanda erinnert worden. Dort war er im Jahr 2016 zweimal, um die Freunde und Partner seines Projektes „Abana Baseka – lachende Kinder“ zu besuchen. „Von Afrika kommt nicht nur ein Hilferuf zu uns, sondern auch Dank. Dank eurer Hilfe konnte schon vieles verändert werden“, sagte Dekan Dr. Krefft den Sternsingern. Er sprach von Schulen, Kindergärten, Häusern und Projekten, die gerade durch die Erlöse aus den Sternsingeraktionen realisiert werden konnten. Im Gebet sprach Dekan Dr. Krefft vom verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung, damit niemand verhungern und verdursten müsse.
Die Predigt oblag dem neuen Bad Kissinger Regionaljugendseelsorger Roland Pietryga. Er vertrat den neuen Jugendpfarrer der Diözese Würzburg, Christian Kern, der jedoch krankheitsbedingt hatte absagen müssen. Pietryga griff das Sternsingermotto und den Wasser-Flashmob auf. Wasser ist Leben, aus dem Wasser heraus entstand alles Leben, ein Schluck Wasser nach dem Sport an einem Sommertag schmecke richtig gut und Wasser mache auch Spaß, beispielsweise im Schwimmbad, stieg er in das Thema ein. Wie kostbar das Wasser in trockenen Gebieten der Erde sei, das haben die Sternsinger im Film erfahren können und im Flashmob machten sie die Passanten in Bad Neustadts Innenstadt darauf aufmerksam, was für eine kostbare Sache Trinkwasser sei.
Pietryga setzte das Wasser aber auch in Verbindung zum Glauben und sang: „Alle meine Quellen entspringen in dir mein guter Gott. Du bist das Wasser das mich trägt und meine Sehnsucht stillt.“ Genau diese Hoffnung auf den guten Gott und diesen Segen bringen die Sternsinger in den nächsten Tagen in die Häuser und Wohnungen in ihren Gemeinden, und sie sammeln Geld, damit andere Kinder Kleidung, Nahrung, medizinische Versorgung und sauberes Trinkwasser bekommen können. „Kinder tun etwas für Kinder, das ist wunderbar und einmalig“, so Pietryga. Die Sternsinger waren schließlich eingeladen, ihre persönlichen Wünsche und Bitten an Gott aufzuschreiben.
Abschließend übernahm Dekan Dr. Krefft die Segnung der Sternsinger und ihrer Utensilien, der Kreide und des Weihrauchs. „Ihr bringt den Menschen in ihre Herzen Frieden und Hoffnung“, sagte er und wünschte ihnen, dass die auf offene Herzen und Menschen stoßen werden.