PG Bad Neustadt

Wow – da liegt doch tatsächlich ein fast mannsgroßer Apfel in der Stadtpfarrkirche „Mariä Himmelfahrt“! Hineinbeißen sollte man aber lieber nicht. Er würde wohl kräftig hölzern schmecken. Angefertigt wurde das großartige Werk vom bekannten Bildhauer Herbert Holzheimer (Langenleiten) aus einem mächtigen Stück Pappelholz. Dieser wie auch sein „kleinerer Bruder“ daneben aus Lindenholz sind die Blickfänger für die Ausstellung zum „Jahr des Apfels“, das Pfr. Dr. Andreas Krefft am vergangenen Wochenende eröffnet und gemeinsam mit zahlreichen Menschen gefeiert hat.

Dass Äpfel gesund sind und obendrein lecker schmecken, weiß wohl jedes Kind. Dass in Deutschland die größten Apfelesser in Europa zuhause sind (durchschnittlich werden 17 Kilo pro Einwohner und Jahr verdrückt), der Apfel für den Sündenfall von Adam und Eva steht, man in Äpfel kräftig hineinbeißt, sie zu Saft keltert, zu Apfelmus, - kompott-, -kuchen usw. verarbeitet, dürfte ebenfalls bekannt sein. Dass aber der Apfel im „Hohelied“ des Alten Testaments auch als biblisches Symbol für starke Liebe steht, der Mensch durchaus auch mit einem Apfel verglichen werden kann, wie es Gemeindereferent Peter Schott eindrucksvoll darstellte und letztlich schmunzelnd zum Ergebnis kam, dass „Äpfel eigentlich auch nur Menschen sind“, dürfte wohl den wenigsten bekannt sein. Im Beisein von Landrat Thomas Habermann, seinem Stellvertreter und Bad Neustädter Altbürgermeister Bruno Altrichter, einigen Stadträten, Angehörigen von Pfarrgemeinderäten und Pfarreiteams und vielen Gästen stellte Pfr. Krefft das „Jahr des Apfels“ als gemeinsames Projekt der Pfarreiengemeinschaften Bad Neustadt und „Don Bosco – Am Salzforst“ Hohenroth vor. Damit soll den Menschen wieder bewusst werden, wie großartig und wunderbar doch die Schöpfung ist, wie herrlich die Natur ist und welch große Verantwortung wir doch haben, achtsam mit der uns anvertrauten Erde umzugehen und sie für nachfolgende Generationen zu bewahren. „Das Jahr des Apfels ist daher eine Mischung aus Naturerfahrung einerseits – sowohl sinnlich als auch vom Wissen her – und einer spirituellen Anregung andererseits über das, was Gott uns mit seiner Schöpfung sagen möchte!“, so Pfr. Krefft. Wie sehr uns Apfelbäume im Jahreszyklus erfreuen, betonte auch Landrat Thomas Habermann in seinem kurzen Grußwort. Er verwies auf den Apfel als Sinnbild für die Sünde, aber auch für die Gesundheit des Menschen. „Und ohne den Sündenfall gäbe es auch keine Christen!“, so sein Resümee. Als idealen Ort, sich von den Gedanken der Ausstellung inspirieren zu lassen und die Herrlichkeit der Schöpfung zu genießen, bietet sich der Pfarrgarten an, der von der Garten- und Landschaftsarchitektin Miriam Glanz-Geier und von Frau Regina Rinke umgestaltet worden und barrierefrei für jedermann zugänglich ist. Dort kann man unter dem gerade blühenden Apfelbaum sitzen, den Kirschen beim Reifen zusehen, sich vom Duft der Blumen verzaubern lassen und über Gott und die Welt plaudern. Hier werden aber auch in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder Veranstaltungen, Serenaden und ab dem 14. Mai jeden Sonntag „Begegnungen unter dem Apfelbaum“ mit kulinarischen Angeboten rund um den Apfel stattfinden. Auch Katja vom Pfarrgemeinderat „Don Bosco-Am Salzforst Hohenroth“ erwartet sich mit dem „Jahr des Apfels“ und den verschiedenen gemeinsamen Aktionen einen positiven Schub für die Angehörigen der Pfarreiengemeinschaft. „Für jeden ist eigentlich etwas dabei!“. Ihr wie auch ihrer Kollegin Sandra von der Pfarreiengemeinschaft Bad Neustadt gefällt es, dass sich hier Menschen jeglicher Konfession und Nationalität begegnen und austauschen können. Die indische Gemeinde aus Mühlbach präsentierte sich bei der Eröffnung bereits mit indischen Gerichten ebenso wie ukrainische Flüchtlinge mit ihren kulinarischen Spezialitäten. Mit der Ausstellung zum „Jahr des Apfels“ wird Pfr. Krefft auch in die verschiedenen Gemeinden der Pfarreiengemeinschaften kommen und kräftig für das oberste Ziel werben, nämlich „die Schöpfung zu bewahren!“ Zur Eröffnung rührte er mit leckeren Äpfeln, und verschiedenen Apfelsäften, Apfelsäften mit Rhabarber, Johannisbeeren usw., Mus, Schmalz und vielem mehr kräftig die Werbetrommel für alle Köstlichkeiten rund um und mit Apfel. Selbst ein riesengroßer Kuchen in Apfelform durfte da nicht fehlen. Mit den Spendengeldern aus der Eröffnungsfeier werden Hilfsprojekte in Burundi (u.a. Anschaffung von OP-Lampen für ein Krankenhaus dort) unterstützt. Für die passende musikalische Umrahmung der Feier sorgte Dekanatskantor Matthias Braun.

Im „Jahr des Apfels“ finden neben den sonntäglichen „Begegnungen unter dem Apfelbaum“ im Pfarrgarten Mariä Himmelfahrt Wanderungen und Führungen auf Streuobstwiesen in der Umgebung sowie Ausflüge der Kindergärten mit dem Umweltbildungsteam sowie ein kleiner „Apfelmarkt“ mit regionalen Obstsorten, selbstgemachtem Apfelsaft usw. statt. Außerdem sind eine „Serenade unter dem Apfelbaum“ im Pfarrgarten ebenso geplant wie ein Erntedankfest als Höhepunkt und Abschluss des „Jahres des Apfels“ im Oktober. Ein weiteres Highlight erwartet die Besucher am Wochenende vom 24. – 25. Juni mit dem „Afrika-Festival“, das nach der langen Corona-Zwangspause mit internationalen Gästen aus Burundi aufwartet. Mit dabei eine tolle Trommlergruppe, wie Pfr. Krefft bereits verrät.

Text: Klaus-Dieter Hahn

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